rolf simon-weidner | |
Ähnlich ambivalent wie auf der Inszenierungsebene des Materials und derjenigen des Bearbeitungsprozesses erscheint auch die Symbolik: RSW simuliert archäologische Gräberfelder mit Relikten untergegangener Kulturen, also zugleich Lebens- wie Todeszeugnisse. Ein Erdbeben, ein Verkehrsunfall, ein Nervenzusammenbruch, ein Terroranschlag: media in vita mortuus sum. RSW lässt den Tod auf sehr barocke Weise zugleich mit dem Welttheater triumphieren: auf ihren Bühnen tanzen die Bruchstücke ein makabres Vexierspiel, als wäre das beste Theater das altbekannte vantias vanitatis. Gleich barocken Stilleben und Kunstkammern: unermessliche Schätze, Reichtümer, Kuriositäten und Raritäten - Prunkstücke adeliger Machtrepräsentation - in Kammern oder Schränken inszeniert angesichts des Todes. (...) |
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